um+zubau wh winkler

bauherr: privat
standort: mils
baubeginn: herbst 2020
fertigstellung:  sommer 2021

bestandsbeschreibung:

das als bauhernhaus mit wohn- und wirtschfatstrakt errichtete gebäude liegt direkt an der gemeindestrasse des ortsteils unterdorf der gemeinde mils.

im jahre 1977 wurde der stall im eg zu einem arbeitsraum, einem tank- und heizraum sowie einer pkw-garage ausgebaut.

weiters wurde zur erschließung des adaptierten obergeschosses zwischen dem arbeitsraum und der garage ein stiegenhaus mit vorraum errichtet.

die tenne im og wurde zeitgleich zu einer 3-zimmer-wohnung ausgebaut.

orts-und strassenbild:

die gemeinde mils möchte das durch die bauernhäuser geprägte orts-und strassenbild entlang der unterdorfstrasse bewahren.

arch. bendedikt gratl wurde der gemeinde als sachverständiger ausgewählt um bei bauvorhaben in dieser schutzzone beratend mitzuwirken.

aufgabe:

die planungsaufgabe lautete einen lösungsvorschlag für die nutzung des bislang leer stehenden dachraums zu einer 3-zimmer-wohnung auszuarbeiten.

weiters sollen die bislang über eine einfache holztreppe miteinander verbundene räume im EG und OG des alten wohntraktes zu zwei 2-zimmer-wohnungen umgebaut werden.

für die erschließung der neuen dachbodenwohnung, der wohnung im og und des lagerraumes im schupfen soll auf der nordseite ein stiegenhaus angebaut werden.

die haustechnik und das heizsystem sollen auf einen zeitgemäen standard gebracht und die gebäudehülle unter wahrung des gebäudecharakters thermisch saniert werden.

für die erforderlichen pkw-abstellplätze soll im bereich des nordseitigen vorplatzes ein carport eingeplant werden.

architektur:

um den gebäudecharakter weitestgehend zu bewahren, wurden die eingriffe in die dachflächen möglichst behutsam vorgenommen.

in der gut einsehbaren westseitigen dachfläche wurde deshalb zur belichtung der wohnküche anstelle eines dachkapfers ein weit unauffälliger dacheinschnitt geplant.

der 3,5m lange und 2,5m tiefe dacheinschnitt ermöglicht die ausbildung einer 9m2 großen dachterrasse und dient der belichtung von essplatz und wohnküche.

auf der weniger gut einsehbaren ostseitigen dachfläche wurde zur raumhöhengewinnung ein dachkapfer in form einer schleppgaupe ausgebildet.

in der südseitigen giebelwand wurde für einen höheren tagslichteinfall eine 2,20m breite hebeschiebetüre zum vorgelagerten holzbalkon vorgesehen.

mit den getroffenen maßnahmen fügt sich das nachverdichtete und sanierte wohnhaus unauffällig in das ensemble ein und wahrt in angemessener form das orts-und strassenbild.

erschließung:

der stiegenhauszubau vor als bindeglied zwischen dem wohnhaus und dem westseitig angeschlossenen schupfen angeordnet.

das neue treppenhaus wurde mit zweiläufigen podesttreppen und einem dem stiegenlauf folgenden pultdach geplant.

die fensteröffnungen wurden so gesetzt, dass sie der schräge der stiegenläufe folgen und ausblicke von den podesten ermöglichen.

der bisherige strassenseitige hauszugang wurde in ein fenster im stile der vorhandenen altbaufenster umgebaut.

raum und funktion:

die räume im eg des alten wohntraktes wurde in der weise zu einer 2-zi-whg adaptiert, dass man anstelle der bisherigen stube eine wohnküche, anstatt dem mittelzimmer eine großes bad und ein abgetrenntes wc und im bisherigen nordzimmer einen schlafraum vorfindet.

im vorderen teil des langen gangraumes wurde die garderobe und am ende eine abgetrennte speisekammer eingeplant.

die räume im og des alten wohntraktes wurden ebenfalls zu einer 2-zi-whg adaptiert, jedoch im unterschied zum eg wurde an der stelle der speisekammer ein bad und das wc im bisherigen durchgang zur ostwohnung eingeplant.

im ausgebauten dachgeschoss wurde eine 87m2 große 3-zi-whg, mit belichtung über das fensterband der dachterrasse sowie über die schiebetüre zum südseitigen balkon, geplant.

nach dem betreten eines 8m2 grossen vorraums mit zugang zum wc, gelangt man in die 34m2 grosse wohnküche, welche in einen der dachterrasse zugewandtem essbereich, einem zentralen kochbereich und einem zum südseitig balkon wohnbereich zoniert ist.

im bereich des ostseitigen dachkapfers wurde nordseitig das schlafzimmer der eltern, anschließend das bad und angrenzend an dieses das kinderzimmer mit stauraum angeordnet.

thermische sanierung:

für die energetische sanierung des alten wohntraktes wurde die anbringung einer innendämmung und die erneuerung der fenster durch 3-fach verglaste holz-alu-fenster geplant.

weiters wurde der erdberührte fussbodenaufbau durch die absenkung des betonpflasters verbessert und die obersten geschossdecken über den unbeheizten dachräumen gedämmt.

die aussenwände des dachgeschosses wurden als gedämmte holzriegelwände mit einer hinterlüfteten holzfassade ausgeführt.

die dachkonstruktion wurde erneuert und eine 28cm starke zwischensparrendämmung mit eingeblasener zellulose ausgeführt.

die hinterlüfteten holzfassaden an den süd- und ostseitgen aussenwänden wurden ebenfalls erneuert und im zuge dessen eine 14cm starke mw-dämmung eingebaut.

haustechnik:

als heizsystem wurde eine neue gas-brennwert-therme mit warmwasserspeicher ausgeführt.

im erdgeschoss des alten wohntraktes und in der neuen dachgeschosswohnung durch die erneuerung des fussbodenaufbaus eine fussbodenheizung

in der neuen dachgeschosswohnung wurden auf grund der beschränkten fussbodenaufbauhöhe heizkörper installiert.

auf dem carportdach wurde die installation einer photovoltaikanlage vorbereitet.