um+zubau wh mi

bauherr: privat
standort: mils
baubeginn: herbst 2020
fertigstellung:  sommer 2021

bestandsbeschreibung:

das in den 60-iger jahren errichtete wohnhaus der familie m. wurde auf dem grundstück mit hanglage so positioniert, dass süd- und westseitig ein großzügiger garten frei blieb.

die erschließung erfolgt über die südlich verlaufende schulstrasse durch eine ansteigende zufahrt entlang der ostseitigen grundgrenze.

das zwischenzeitlich von drei generationen bewohnte mehrfamilienhaus wurde im stile eines klassischen tiroler hauses in massivbauweise mit satteldach errichtet.

das zur gänze unterkellerte wohnhaus besteht aus einem erdgeschoss und einem obergeschoss, sowie einem teilweise ausgebauten dachgeschoss.

das von norden nach süden abfallende gelände lässt das kellergeschoss an der südfassade fast zur gänze und an der ost- und westseite nur mehr teilweise hervortreten.

das ursprünglich als einfamilienhaus konzipierte gebäude, wurde durch den zubau einer aussentreppe zu einem mehrfamilienhaus mit abgetrennten wohneinheiten umorganisiert.

aufgabe:

nachdem der raumbedarf weiter gewachsen ist, soll an die kellergeschosswohnung südseitig eine wohnküche angebaut werden und die bestehenden kellerräume der neuen nutzung entsprechend umgebaut werden.

weiters soll auf der westseite durch die herstellung einer winkelstützwand eine wind- und sichtgeschützte terrasse für die kellergeschosswohnung geplant werden.

durch den abbruch der bestehenden aussentreppe und einer wandöffnung soll ein terrassenzugang vom zukünftigen südwestseitig positionierten schlafraum geschaffen werden.

weiters soll auf der nordseite als aussenzugang eine einläufige stahlbetontreppe zum kellergeschoss mit einer türe anstelle des lichtschachtfensters hergestellt werden.

für die zusätzlich benötigen autoabstellplätze soll vor dem zubau ein carport geplant werden, welches durch seine sichtbetonwände einen ausreichenden sichtschutz und einen überdachten zugang zur kellergeschosswohnung bieten soll.

im zuge des um- und zubaus soll die haustechnik und das heizsystem auf einen zeitgemäßen standard gebracht werden.

architektur:

nach mehreren entwurfsvarianten wurde der zubau mit seiner langen seite parallel zur zufahrt positioniert und zugunsten eines breiteren zufahrts-bzw. parkstreifens im vorderen bereich abgestuft.

mit dieser anordnung und großen über-eck geführten fensteröffnungen gelangt es viel tageslicht einfallen zu lassen und von jeder stelle im raum einen ausblick zum südwestseitigen garten zu haben.

für den eingeschossigen zubau wurde ein begrüntes flachdach geplant, dessen auskragendes vordach höhengleich in die überdachung der westseitig vorgelagerten terrasse übergeht.

für die carport-überdachung wurde ebenfalls eine begrüntes flachdach geplant, welches sich durch den zusammenschluss mit dem südseitigen vordach zu einer zusammenhängenden dachfläche verbindet.

eine freistehende sichtbetonwandscheibe schirmt die autobstellplätze vom gartenbereich ab und bildet mit dem abwinkelten gehtor den neuen zugang zur kellergeschosswohnung.

mit einer der dem hangverlauf folgenden winkelstützwand wurde noch eine wind- und sichtgeschützte terrasse vor dem westseitigen schlafzimmer geplant.

raum und funktion:

der insgesamt 10m lange und 6m breite zubau wurde als wohnküche in einen geschützten wohnbereich, einem zentralen essbereich und einer küchenbereich zoniert.

vor dem wohnbereich wurde gartenseitig eine 4m breite schiebetüre geplant, welche für großen tageslichteinfall sorgt und bei schönem wetter einen offenen übergang vom innen – zum aussenraum ermöglicht.

für den küchenbereich wurde ebenso eine schiebetüre zur vorgelagerten terrasse geplant, welche in verbindung mit der übereckverglasung für ausreichend helligkeit im bereich der kochinsel sorgt.

ein zusätzliches zweiteiliges fenster liefert den seitlichen lichteinfall für den hinteren küchenblock und ermöglicht mit den beiden öffenbaren oberlichtfenstern eine querbelüftung wohnküche.

vor dem küchenbereich wurde eine 22m2 große und zur gänze überdachte terrasse geplant, welche in verbindung mit dem übereck-geführten vordach einen witterungsgeschützen zugang vom carport bis zum hauseingang bildet.

der bestehende wohnungseingang wurde beibehalten, jedoch der nachfolgende schlauchförmige gang zum neuen vorraum durch eine 2m breite wandöffnung aufgeweitet.

dieser neue vorraum dient als garderobe und ermöglicht als zentraler verteilerraum durchgänge zur südseitigen wohnküche und dem ostseitig angrenzenden arbeitsraum.

für das neue schlafzimmer wurde das südwestseitig orientierte bestandszimmer vergrößert und durch die ausbildung einer terrassentüre in der westseitigen aussenwand heller gemacht.

das ende des ganges wurde für eine funktionelle und sichtgeschützte positionierung der badtüre sowie dem zugang zum abgetrennten wc aufgeweitet.

das neu zu planende bad wurde im hintersten bereich der wohnung angeordent, wo es über das bestehende lichtschachtfenster be- und entlüftet werden kann.

haustechnik:

als heizsystem wurde eine luft-wasser-wärmepumpe mit aussengerät ausgeführt

die wärmeverteilung erfolgt im zubau als auch im bestand über eine fussbodenheizung

auf dem carportdach wurde eine photovoltaikanlage installiert, welche den strom für die wärmepumpe liefert