um+zubau mfh g

bauherr: privat
standort: rum
baubeginn: herbst 2013
fertigstellung:  sommer 2014

standort:

das bereits mit einem einfamilienhaus aus den 70-iger jahren bebaute grundstück befindet sich in markanter lage am ende eines viel frequentierten spazierweges von arzl nach rum.

geopolitisch fällt dem grundstück eine sonderstellung zu, da die bezirksgrenze zwischen innsbruck und der gemeinde rum quer durch das 800m2 grosse grundstück verläuft.

der von einer bogenförmigen stützmauer eingefasste garten und das haus liegen 2m über dem strassenniveau und werden über eine auffahrt erschlossen.

planungsaufgabe:

die planungsaufgabe lautete das wohnhaus in der weise zu adaptieren und gegebenenfalls zu erweitern, dass zukünftig in jedem der drei geschosse eine eigenständige wohnungen geschaffen wird.

zudem soll im obergeschoss eine vermietbare zwei-zimmer-wohnung mit eigenem zugang enstehen.

die erschliessung soll weiterhin über das bestehende, jedoch nach oben zu erweiterende, stiegenhaus erfolgen.

für ein neues dachgeschoss soll der bislang ungenützte dachraum des satteldaches aufgestockt werden.

anstelle der bisherigen garage soll eine tiefgarage für die zusätzlich geforderten autoabstellplätze im südseitigen garten errichtet werden.

architektur:

bei der bestandsanalyse stellte sich heraus, dass die ungünstige anordnung der fenster sowie deren spärliche größe auf der süd- und westseite weder den sonnenverlauf noch das besondere panorama berücksichtigen.

demzufolge wurde bei der entwurfsplanung ein besonderer schwerpunkt auf die neugestaltung der südwestecke des baukörpers und der dahinterliegenden wohnräume gelegt.

als entwurfsergebnis entstand auf der westseite ein zubau, welcher abschluss und einfassung der übereck geführten balkone und terrassen ist.

durch neue grossflächige und über eck geführte fensteröffnungen konnte der lichteinfall in den wohnräumen deutlich verbessert und gleichzeitig ein umschweifender ausblick geschaffen werden.

durch einen allseitigen rücksprung des neuen dachgeschosses gelang es, dem neuen baukörper trotz der dreigeschossigkeit, eine angemessene gesamtproportion zu verleihen.

der vorhandene niveauunterschied zur zufahrtsstrasse wurde genützt, um eine tiefgarage zu errichten, deren begrüntes flachdach fließend in den angrenzenden garten übergeht.

um die monolithische form und nicht die materialität des hauses zu betonen, wurde eine einheitlich weiss verputzte fassade empfohlen.

raum und funktion:

die erschließung des mehrfamilienhauses erfolgt wahlweise über einen internen stiegenhauszugang von der tiefgarage oder auf kurzem wege über die neue aussentreppe an der grundgrenze.

der bisherige hauseingang an der ostseite wurde beibehalten und nur die zweiläufige podeststiege bis in das dachgeschoss weitergeführt.

die 114m2 grosse wohnung im erdgeschoss verfügt über zwei 17m2 grosse zimmer und einen 55m2 grossen offenen wohn-koch- und essraum, der jedoch durch verbliebene wandscheiben und raumteiler in kleinere bereiche zoniert ist.

im obergeschoss wurde die 57m2 grosse zu vermietende zwei-zimmer-wohnung mit abgetrennter erschließung durch eine aussentreppe an der nordseite eingeplant.

in den verbleibenden räumlichkeiten des obergeschosses wurden zwei kinderzimmer, eine küche und ein bad eingeplant und diese optional abtrennbare einheit mit der 84m2 grossen elternwohnung im dachgeschoss zusammengeschlossen.

die aufgestockte dachgeschosswohnung verfügt über zwei zimmer, einen offenen wohn-koch-und essraum mit einer vorgelagerten terrasse, sowie ein grosses bad.

die eingangsbereiche der wohnungen wurden vergössert, indem der gangraum für garderobe und wc mit hilfe von unterfangungen aufgeweitet wurde.

im sanierten keller befinden sich zwei lagerräume, ein waschraum, ein technikraum und eine werkstatt.

heizsystem:

als neues heizsystem wurde ein gas-brennwert-heizkessel in verbindung mit einer reversiblen luft-wasser-wärmepumpe ausgeführt.

zudem wurde zur warmassererzeugung eine 22m2 grosse solaranlage unsichtbar auf dem flachdach installiert.

die zwei 1000 liter pufferspeicher für die solaranlage wurden mit einer neuen frischwasserstation kombiniert.