um- und zubau fslh an der lla rotholz

bauherr: land tirol - abteilung hochbau
standort: lla rotholz - 6200 rotholz
planungsbeginn: sommer 2010
fertigstellung:  herbst 2012

standort:

die fachschule für ländliche hauswirtschaft ist der landwirtschaftlichen landeslehranstalt rotholz zugehörig, liegt jedoch ausserhalb des schulareals direkt an der rotholzer landesstrasse.

die haustwirtschaftsschule besteht aus dem im jahre 1925 errichteten und denkmalgeschützten hauptgebäude, einem als speisesaal genützten verbindungstrakt, welcher gleichzeitig mit dem im jahre 1995 westrakt zugebaut wurde.

aufgabenstellung

das land tirol - vertreten durch die abteilung hochbau beabsichtigt an der fachschule für ländliche hauswirtschaft sanierungsmassnahmen vorzunehmen.

die abteilung für landwirtschaftliches schulwesen hat dazu raum- und funktionsprogramm erstellt, welches unter einbeziehung des brand- und denkmalschutzes, sowie einer neuen barrierefreien erschliessung umgesetzt werden soll.

zudem ist in der baulücke zwischen dem alten hauptgebäude und dem später zugebauten westtrakt eine erweiterung des kleinen speisesaal zu planen.

die massnahmen im erdgeschoss umfassen die neugestaltung der speisesäle sowie die sanierung des gesamten abwasch- und küchenbereichs inklusive dem einbau einer zeitgemässen lüftungsdecke und automatischen schiebetüren.

im kellergeschoss soll in verbindung mit einem neuen schülereingang eine zentralgarderobe geschaffen, der alte wasch- und trockenraum zu einem musikraum adaptiert und der bestehende webraum zu einem edv-raum umfunktioniert werden.

ferner soll unter dem speisesaalzubau ein neuer bügelraum vorgesehen werden, welcher mit den anschliessenden neuen wasch- und wäscheräumen verbunden

die gesamte haus- und elektrotechnik soll erneuert und dazu im alten tankraum eine lüftungszentrale eingeplant, sowie eine brandschutzanlage für das gesamte gebäude installiert werden.

architektur

bei der herangehensweise an die aufgabe galt es in erster linie ein gespür für den besonderen charakter des denkmalgeschütze gebäudes zu erlangen, und heraus zu finden, wo und auf welche weise bauliche eingriffe angemessen und verträglich sind.

so wurde der speisessaalzubau als neuer bauteil mit ganzglasfassade und flachdach gestaltet, jedoch die erforderlichen eingriffe innerhalb des gebäudes, wie die errichtung des aufzugs oder der einbau von brandschutzportalen so behutsam und selbstverständlich wie möglich geplant.

im vordergrund der planung stand ein neues funktionelles innenraumkonzept, mit einer sichtbar durchgängigen raumgestaltung, welche einen einheitlichen gesamteindruck hinterlässt und gleichzeitig den speziellen charakter des gebäude behält bzw. idealerweise sogar steigert.

die beschränkung auf wenige materialien und die vielfache verwendung von holz, folgt dem zuvor beschriebenen konzept und schafft ein behagliches und gediegenes ambiente.

dem kunstlicht wurde insofern ein hoher stellenwert beigemessen, als dass je nach einbau-situation einfache, unaufdringliche und einheitliche leuchten ausgesucht wurden, die zugleich direktes und indirektes licht an wände, decken oder gewölbe abgeben können.

erschliessung:

der bisherige haupteingang über den verbindungstrakt wurde beibehalten, jedoch nebenbei anstelle eines fensters ein neuer barrierefreier nebenein- und gleichzeitig fluchtausgang geschaffen.

der für die barrierefreie erschliessung der einzelnen geschosse unverzichtbare aufzug konnte trotz des kreuzgewölbes unauffällig und zentral im stiegenhaus positioniert werden.

die idee eines eigenen schülereingangs in das kellergeschoss in form eines überdachten stiegenabgangs zu schaffen, reduziert zukünftig nicht nur den täglichen reinigungsaufwand, sondern ermöglicht durch die verglasten türportale den einfall von tageslicht in den bislang düsteren kellergang.

brandschutz:

ziel bei der umsetzung der brandschutzauflagen war es, diese baulich so unauffällig wie möglich und im besten fall so zu integrieren, als seien sie von je her bestandteil des hauses gewesen.

dem vorsatz folgend, wurden die verlangten brandabschlüsse zum fluchtstiegenhaus als zweiflügelige holzportale mit seiten-und oberlichtteilen in die rundbögen der gangportale eingepasst.

die bestehende türportale wurden zum erhalt der machart nicht ausgetauscht, sondern saniert und mit entsprechenden beschlägen und griffen nachgerüstet.

speisessaalzubau:

die südseitige erweiterung des kleinen speisessaals wurde durch die schliessung der bestehenden baulücke so konzipiert, dass über die ausbildung von nischen kein direkter anschluss an die unterschiedlich fassaden von haupt- und nebengebäude statt findet.

die 7-teilige glasfassade wurde zugunsten eines hohen tageslichteinfalls raumhoh und mit einem unsichtbar in der attika integrierten sonnenschutz ausgeführt.

als dachform wurde nicht das satteldach des angrenzenden speisessaals fortgeführt, sondern als neue hinzu gekommens bauteil, bewusst ein flachdach gewählt, welches mit zwei lichtkuppeln zusätzlich für tageslichteinfall gewährleistet.

im bestehenden kleinen speisessaal wurde der durch anbau reduzierte tageslichteinfall durch vier dachflächenfenster kompensiert, welche aus dem betonsatteldach heraus geschnitten wurden.

im übergang zwischen speisesaalzubau wurde eine zweiteilige bar geplant, an dessen rückwand eine barrierefreie rampe als neuer verbindungsgang zum grossen speisesaal geschaffen wurde.

unterkellerung zubau:

durch die idee den speisesaalzubau auch zu unterkellern und die vormaligen lagerräume zu einem wasch- und wäscheraum zu adaptieren, wurde eine logische arbeitsabfolge von waschen, trocknen, und bügeln ermöglicht.

die natürliche belichtung des neuen bügelraumes erfolgt über einen 8m langen lichtschacht, welcher der darüber befindlichen glasfassade in form eines gitterrostes vorgesetzt ist.